Erneuerbarer Strom für viele
Die Kombination von Solar- und Wasserkraft in Grengiols könnte bei einem allfälligen Vollausbau jährlich 1200 Gigawattstunden Strom produzieren, knapp die Hälfte davon im Winter. Das erhöht die Stromversorgungssicherheit unseres Landes und hilft, die Klimaschutzziele zu erreichen.
Winterstrom
Mit der Hypothese Vollausbaus des Potenzials von Grengiols-Solar und dem Chummensee steigt der Winterstromanteil von heute wenigen 28 Prozent auf neu 47 Prozent. Die beiden Anlagen produzieren in Symbiose.
Die Schweiz muss jeden Winter Strom aus dem Ausland importieren. Da der Strombedarf aufgrund von Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung, aufgrund unseres Verhaltens und aufgrund der Elektrifizierung von Heizungen (Wärmepumpen) und Mobilität weiter steigt, wird der Strommangel im Winter wachsen. Deshalb setzt die Schweizer Politik alles daran, die Stromproduktion im Winter zu erhöhen.
Heute produzieren die Wasserkraftanlagen aus dem Einzugsgebiet Grengiols und Binn rund 550 Gigawattstunden jährlich. Der Winteranteil liegt bei 28 Prozent. Mit Grengiols-Solar und den auszubauenden Wasserkraftanlagen rund um den neu zu realisierenden Speichersee Chummensee springt der Winteranteil auf 47 Prozent. Warum? Im Einzugsgebiet bestehen heute nur Laufwasserkraftwerke. Diese produzieren vor allem im Sommer Strom. Dieser Strom lässt sich aber nicht saisonal speichern, um im Winter zur Verfügung gestellt werden zu können.
Im Sommer wird künftig mit dem überschüssig anfallenden Strom aus Grengiols-Solar Wasser über verschiedene Speicherstufen in den neuen Chummensee hochgepumpt. Dort wird das Wasser gespeichert und im Winter über die ganze Kraftwerkskaskade wieder in Strom umgewandelt. Der See fungiert als hocheffiziente Batterie mit einem Wirkungsrad von über 75 Prozent.
Im Winter produzieren der Chummensee und Grengiols-Solar in Symbiose: bei Sonnenschein Grengiols Solar, wenn bewölkt der Chummensee. Solar- und Wasserkraft ergänzen sich.
«Grengiols-Solar und Chummensee bringen im Vollausbau jährlich 1200 Gigawattstunden Strom. Das sind zwei Drittel des Stroms, auf den sich der Runde Tisch Wasserkraft geeinigt hat.»
Ruedi Noser —
Ständerat FDP (ZH)
«Hochalpine Solaranlagen wie Grengiols-Solar leisten einen wichtigen Beitrag für die Stromversorgung im Winterhalbjahr.»
Martin Neukom —
Regierungsrat Kanton Zürich, Grüne
Grengiols-Solar – Beitrag zur Versorgungssicherheit der Schweiz!
Stromversorgungssicherheit
Der Strombedarf der Schweiz steigt. Im Winter muss Strom importiert werden. Grengiols-Solar allein – und erst recht im Verbund mit Wasserkraft – erhöht die Stromversorgungssicherheit im Winter.
Energetisch ist die Schweiz heute zu etwa 70 Prozent vom Ausland abhängig. Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Will sich die Schweiz ein Jahr lang mit einheimischer Energie versorgen, ist diese bereits Mitte April aufgebraucht. Für den Rest des Jahres brauchen wir ausländische Energie.
Die Schweiz importiert über das ganze Jahr hinweg Rohöl, Brenn- und Treibstoffe, Erdgas, Kohleprodukte und nukleare Brennelemente. Zudem deckt die einheimische Stromproduktion die Nachfrage nur im Sommer, nicht aber im Winter. Während im Sommer Strom exportiert wird, muss dieser im Winter importiert werden. Der Ukraine-Krieg hat uns auch beim Strom die Abhängigkeit klar vor Augen geführt. Vielenorts sind die Strompreise markant gestiegen.
Heute verbraucht die Schweiz pro Jahr rund 60 Terawattstunden Strom. Der zu erwartende Wegfall der Kernenergie ist zu ersetzen. Zusätzlich wird der Strombedarf durch die Elektrifizierung von Mobilität und Gebäudewärme gemäss Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) auf bis 90 Terawattstunden im Jahr 2050. Dieser Anstieg um bis zu 30 Terawattstunden – rund elfmal der Jahresverbrauch der Stadt Zürich – muss durch zusätzliche Produktion gedeckt werden. Dazu leisten hochalpine Solaranlagen einen wesentlichen Beitrag – gerade im Winter.
«Wir dürfen die Verantwortung für unsere Umwelt nicht immer auf alle anderen schieben. Darum ist es wichtig, diesen Solarpark zu bauen und so einen grossen Beitrag zum Schutz unseres Klimas zu leisten.»
Bernadette Schallbetter —
Bürgerin von Grengiols
Grengiols-Solar – Beitrag zur Entkarbonisierung!
Energiewende
Um die Klimaschutzziele des Bundes zu schaffen, brauchts rasch mehr Zubau von Photovoltaik. Erneuerbarer Strom aus Grengiols-Solar hilft mit, die Schweiz zu entkarbonisieren.
Um die Klimaerwärmung auf deutlich weniger als 2o Celsius zu begrenzen, will die Schweiz gemäss dem 2015 unterzeichneten Pariser Klimaabkommen bis 2050 nicht mehr Treibhausgase ausstossen als natürliche und technische Speicher aufnehmen können (Netto-Null Emissionen). Die bisherigen politischen Massnahmen und die bundesrätlichen Energieperspektiven 2050+ reichen aber nicht aus, um dieses Ziel zu erreichen. Es braucht zusätzlichen Effort. Um ihren Beitrag für die Begrenzung der Klimaerwärmung auf unter 2o Celsius zu leisten, so die Wissenschaft, muss die Schweiz ihr Netto-null Ziel bereits 2035 und nicht erst 2050 erreichen.
Das bedingt eine rasche Entkarbonisierung. Mehr Elektroautos und mehr Wärmepumpen benötigen aber mehr Strom. Doch gerade im Winter fliesst weniger Wasser und die Sonne scheint weniger lang und intensiv. Mehr Wasserkraftanlagen und hochalpine Solaranlagen können Abhilfe schaffen. Selbstverständlich braucht es zur Energiewende einen breiten Mix aller Technologien.
«Das Klima duldet keine Zaghaftigkeit mehr. Grengiols-Solar ist ein Markstein – und das Wallis nimmt seine Rolle als Produzent erneuerbaren Stroms für die Schweiz wahr.»
Marianne Maret —
Ständerätin, Mitte (VS)
Regionale Wertschöpfung
Hunderte von Personen werden mit der Realisierung und dem Betrieb von Grengiols-Solar beschäftigt sein. Diese Wertschöpfung bleibt auch in der Region.
Während der Bauzeit werden vor Ort mehrere hundert Arbeitende tätig sein. Diese generieren in der ganzen Region Brig / Aletsch / Goms über mehrere Jahre einen hohen Mehrwert. Wertvolle Arbeitsplätze können geschaffen und für die nächste Generation weiterentwickelt werden. Das einheimische Gewerbe profitiert (u.a. Übernachtungen, Verpflegung, Coiffeur, Holzbau, Transport, Bau, Elektro, Metallbau etc.).
Während des Betriebs der Anlagen sind ebenfalls qualifizierte Arbeitskräfte vor Ort nötig. Diese neuen Arbeitsplatzperspektiven helfen, weitere Abwanderung aus den Bergregionen zu mindern. Speziell die regionalen Energieunternehmen leisten dazu einen Beitrag. Für den Betrieb von Grengiols-Solar werden regionale Energieunternehmen zuständig sein.
Die Region kann sich als Energie- und Landschaftspark schweizweit etablieren und davon auch touristisch profitieren. Es lässt sich eine überregionale Vision zusammen mit dem Aletschplateau – Goms – Landschaftspark Binntal entwickeln.
Und nicht zuletzt können durch Steuern und finanzielle Abgeltungen die Gemeinde Grengiols sowie die Bodenbesitzer (Burgergemeinde Grengiols) von langfristigen Erträgen profitieren.